WeMove Europe ist eine wertebasierte europäische Gemeinschaft. Wir wollen den Einfluss der Zivilbevölkerung stärken, um Europa im Namen des Planeten, aller Menschen und zukünftiger Generationen zum Besseren zu verändern.
die Europäische Kommission
Appell
Österreich hat als erstes EU-Land entschieden, das Ackergift Glyphosat vollständig zu verbieten. Wir fordern die Europäische Kommission auf, sich den Lobbyisten von Bayer-Monsanto zu widersetzen und das österreichische Verbot aufrechtzuerhalten. Die Kommission muss das Recht aller Mitgliedsländer respektieren, Glyphosat zu verbieten und muss endlich ein EU-weites Glyphosat-Verbot einleiten.
Warum das wichtig ist
Die Zahl der wissenschaftlichen Belege für die krebserregende Wirkung von Glyphosat nimmt zu. Bereits 2015 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" ein. [1] Und vor Kurzem fand eine Auswertung bestehender Studien der University of Washington heraus, dass das Krebsrisiko um 41 Prozent steigt, wenn Menschen Glyphosat ausgesetzt sind. [2] Die Forscher stellten fest, dass ein "überzeugender Zusammenhang " zwischen der Exposition gegenüber Glyphosat und bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems besteht.
Die Pestizid-Industrie und Konzerne wie Bayer-Monsanto behaupten jedoch weiterhin, Glyphosat sei sicher. [3] Die Prozesse in den USA haben jedoch weitere Beweise zutage gefördert, wie die wissenschaftliche Debatte von Monsanto manipuliert und die Öffentlichkeit über die Gefahren von Glyphosat irregeführt wurde. Als die EU 2017 beschloss, die Zulassung für Glyphosat um 5 Jahre bis 2022 zu verlängern, stützte sie ihre Entscheidung auf eine Bewertung, die direkt aus dem Antrag kopiert war, den Monsanto eingereicht hatte. [4]
Das österreichische Parlament ist den wegweisenden Schritt gegangen und hat als erstes EU-Land das vollständige Glyphosat-Verbot beschlossen. [5] Das Verbot Österreichs kann sich als lang ersehnter Katalysator erweisen, der zu einem EU-weiten Verbot führt. Unsere Lebensmittel wären endlich von einem krankmachenden Pestizid befreit.
Die EU-Kommission und die EU-Länder haben nun bis zum 29. November 2019 Zeit, sich zum österreichischen Verbot zu äußern. Bayer-Monsanto und seine mächtige Lobby machen Druck, damit die EU das österreichische Gesetz kippt. Sie behaupten, das Verbot stehe "im Widerspruch zu zwingenden rechtlichen und verfahrensrechtlichen Anforderungen und wissenschaftlichen Überlegungen". Und sie verweisen darauf, dass Glyphosat EU-weit zugelassen ist. [6]
Doch die EU-Zulassung basiert auf dem Monsanto-Text, der damals einfach übernommen wurde. Wissenschaftliche Beweise zeigen jedoch, dass die Exposition gegenüber Glyphosat das Krebsrisiko wahrscheinlich erhöht. Als die Kommission um die Zustimmung der EU-Länder warb, 2017 eine neue Lizenz für Glyphosat zu genehmigen, sagte sie ihnen ausdrücklich zu, dass sie Glyphosat einzeln verbieten könnten, wenn sie wollten! [7]
Die Europäische Kommission sollte sich nicht den Lobbyisten von Bayer-Monsanto beugen. Sie sollte sicherstellen, dass Europäer und Europäerinnen keinen potenziell krebserregenden Chemikalien ausgesetzt sind.
Wir fordern: Das österreichische Glyphosat-Verbot muss bestehen bleiben.
Die Kommission muss das Recht aller Mitgliedsländer respektieren, Glyphosat zu verbieten. Und sie muss endlich ein EU-weites Glyphosat-Verbot einleiten. Damit wir einer pestizidfreien Landwirtschaft einen großen Schritt näherkommen.
Update, 16. Dezember 2019:
Im Juli 2019 hat das österreichische Parlament das erste nationale Verbot von Glyphosat in Europa beschlossen. Bevor das Verbot in Kraft treten konnte, hatte die Europäische Kommission bis zum 29. November 2019 Zeit, Einwendungen einzuholen und die Entscheidung zu überprüfen. Tausende von uns in WeMove haben ihre Einwendungen an die Kommission geschickt, damit das Verbot bestehen bleiben kann. Im Ergebnis aller Einwendungen hat die Kommission beschlossen, das Verbot formal nicht zu blockieren. [8]
Mit diesem Ergebnis war unser aller Erwartung, würde die österreichische Regierung das Verbot zum 1. Januar 2020 in Kraft setzen. Am 9. Dezember 2019 erklärte die österreichische Bundeskanzlerin Bierlein jedoch, dass sie das aufgrund eines Formfehlers nicht tun wird. [9] Die Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein ist Richterin und in der rechtlichen Materie selbst fachkundig. Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass die österreichische Regierung der Europäischen Kommission die erforderliche Mitteilung über das Gesetz nicht rechtzeitig übermittelt habe.
Unsere Kampagne geht weiter und wir werden weiterhin für das Verbot von Glyphosat in Österreich und ganz Europa kämpfen.
Referenzen
- https://www.iarc.fr/featured-news/media-centre-iarc-news-glyphosate/
- https://edition.cnn.com/2019/02/14/health/us-glyphosate-cancer-study-scli-intl/index.html
- https://www.dw.com/en/austrian-parliament-votes-to-ban-glyphosate-weedkiller/a-49450418
- https://www.theguardian.com/environment/2019/jan/15/eu-glyphosate-approval-was-based-on-plagiarised-monsanto-text-report-finds
- https://www.wsj.com/articles/austrian-herbicide-ban-adds-to-problems-for-roundup-owner-bayer-11562087770
- https://ec.europa.eu/germany/news/hintergrund-fragen-und-antworten-zu-einer-m%C3%B6glichen-neuzulassung-von-glyphosat_de
- https://fr.news.yahoo.com/glyphosate-france-autoris%C3%A9e-%C3%A0-prendre-mesures-dinterdiction-154014834.html?guccounter=2
- https://www.euractiv.com/section/agriculture-food/news/austria-on-course-to-become-first-eu-country-to-ban-glyphosate/
- https://www.reuters.com/article/us-austria-glyphosate/austrian-parliament-backs-eus-first-total-ban-of-weedkiller-glyphosate-idUSKCN1TX1JR
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