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An die Geschäftsleitungen der Modeketten in Europa

Appell

Die Kleidung, die Sie verkaufen, wird in Viskose-Fabriken in Asien hergestellt und belastet Luft und Wasser mit verheerenden Schadstoffen. Als Kundinnen und Kunden in Europa fordern wir Sie auf, sich unverzüglich um einen Stopp der Umweltverschmutzung zu bemühen, Ihre Produzenten bei der Umstellung auf eine saubere Herstellung zu unterstützen und den Einkauf bei Produzenten zu beenden, die die Auflagen nicht erfüllen.

Warum das wichtig ist

Viskose ist ein übliches Textil in unserer Kleidung. Leider wird es viel zu oft mit gefährlichen Chemikalien hergestellt, die in Seen und Flüssen entsorgt werden und so ein Gesundheitsrisiko für Arbeiter/innen und Einheimische darstellen. Wir haben mit Hunderttausenden protestiert und von den Modekonzernen ein Umdenken verlangt. Wir erwarten Kleidung aus umweltfreundlicher Herstellung.

Unser Aufschrei hatte Erfolg: Vor kurzem haben sich H&M und Zara zu hohen Umweltstandards verpflichtet! Seitdem sind sogar weitere Moderiesen wie Marks & Spencers, Tesco und ASOS gefolgt. Sie alle haben versprochen, den Hauptbestandteil ihrer Textilien, die Viskosefasern, nur noch aus Fabriken zu beziehen, die keine giftigen Abwässer in Flüsse und Bäche leiten. [1]

Aber große Firmen wie Primark, Mango und Topshop weigern sich immer noch, eine Verpflichtung für die Umwelt einzugehen. Sie legen noch nicht mal offen, wo sie ihre Viskose beschaffen.

Viskose ist eine pflanzliche Faser. Sie wird zunehmend als Alternative zur Baumwolle oder synthetischen Produkten verwendet. Wegen ihrer pflanzlichen Ausgangsbasis wird sie uns Verbraucher/innen oft als "nachhaltigere" Option vorgeschlagen. Das könnte sie auch sein, wenn sich europäischen Modegiganten zu hohen Umweltstandards verpflichen würden. Bisher ist Viskose das Ergebnis eines chemieintensiven Prozesses ohne echte Umweltkontrollen. Die Fabriken setzen weitaus mehr gefährliche Chemikalien und schädliche Gase frei, als empfohlen und als notwendig.

Unabhängige Prüfer/innen, die asiatische Viskosefabriken besuchten, erkannten sofort, dass etwas nicht stimmt. [2] Diese Fabriken könnten verheerende Auswirkungen auf die lokale Umwelt und die Gemeinden haben. In einer Fabrik nach der anderen erzählten Arbeiter und Anwohner/innen Geschichten über kranke Freunde und Familie, untrinkbares Wasser und vergiftete Fischgründe. Die Bevölkerung nahe einer Fabrik in China sagte mehrheitlich, dass sie es nicht einmal wagten, die toten Fische an ihre Schweine zu verfüttern. Wasserqualitätstests bestätigten diese Geschichten.

Aber so muss es nicht sein. Saubere Produktionstechnologien sind bereits vorhanden und könnten leicht eingesetzt werden. Europäische Modegiganten gehören zu den größten Kunden dieser Fabriken. Wenn sie Veränderungen fordern, müssen die Fabrikbesitzer handeln.

Referenzen

[1] Hier die Roadmap, die sie unterzeichnet haben: http://changingmarkets.org/wp-content/uploads/2018/02/Roadmap_towards_responsible_viscose_and_modal_fibre_manufacturing_2018.pdf

[2] http://changingmarkets.org/wp-content/uploads/2017/06/CHANGING_MARKETS_DIRTY_FASHION_REPORT_SPREAD_WEB.pdf

https://www.theguardian.com/sustainable-business/2017/jun/13/hm-zara-marks-spencer-linked-polluting-viscose-factories-asia-fashion

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