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Offener Brief

An die Menschen aus England, Nordirland, Schottland und Wales und an alle, die diese wunderschönen Inseln ihre Heimat nennen:

Es ist allein Eure Entscheidung, die ihr kommenden Donnerstag treffen müsst und wir können sie Euch nicht abnehmen, aber wir haben eine Botschaft an Euch: Es gibt noch sehr viel, das wir zusammen erreichen können (und müssen). Wir wünschen uns, dass Ihr bleibt.

Ob Ihr in der Europäischen Union bleibt oder ob Ihr geht, hat für uns alle eine große Bedeutung. Solltet Ihr uns verlassen müssen, wäre das ein riesen Rückschritt für unseren Zusammenhalt und den Geist von Solidarität, den wir so dringend brauchen, um die Probleme unserer Zeit zu lösen.

Die EU ist wahrlich nicht perfekt und wir streiten jeden Tag dafür, sie besser zu machen, aber wir sind überzeugt, dass die Rückkehr zum Nationalstaat nicht die Antwort sein kann.

Der Klimawandel, die übermäßige Macht der Konzerne und die Not der Flüchtlinge: das sind die großen Herausforderungen unserer Zeit. Sie können nicht alleine von den Einzelstaaten gelöst werden. Nur durch internationale Zusammenarbeit können wir sie meistern.

Niemand kann die ökonomischen, sozialen und politischen Folgen vorhersagen, die eine Entscheidung gegen die EU verursachen würde, aber eines ist sicher: Es würde uns von den wirklich wichtigen Kämpfen ablenken. Und ohne Großbritannien in der EU wird es viel schwerer für uns, die weltweiten Probleme anzugehen, die auf eine Lösung drängen. Wir müssen zusammenhalten; nicht voneinander getrennt arbeiten.

Wir richten unseren dringenden Wunsch an Euch alle, die mit uns darin einig sind, dass die EU in der Vergangenheit geholfen hat, Frieden in Europa zu wahren. Ein Frieden zwischen Ländern, die durch die Jahrhunderte immer wieder Krieg gegeneinander geführt haben.

Bitte gebt am Donnerstag Eure Stimme ab. Es steht zu viel auf dem Spiel. Bitte stimmt für den Verbleib. Ohne Eure Stimme wird es knapp werden und kann zugunsten derjenigen ausfallen, die sich gegen unsere Einigkeit stellen.

In Hoffnung und Solidarität,

Eure europäischen NachbarInnen

Was machen wir mit dem offenen Brief?

die Briten und Britinnen haben unser aller Zukunft in der Hand. Am kommenden Donnerstag entscheiden sie, ob sie Mitglied der Europäischen Union bleiben oder ob sie uns verlassen.

Ihr Austritt wäre ein riesiger Rückschritt für Solidarität und den Geist von Kooperation, der in den letzten Jahrzehnten in Europa gewachsen ist und den wir so dringend benötigen, um die Probleme unserer Zeit zu bewältigen.

Die EU ist sicher nicht perfekt, aber Herausforderungen wie der Klimawandel, die ausufernde Macht der Konzerne oder die Not von Millionen Menschen auf der Flucht lassen sich nicht von isolierten Einzelstaaten lösen. Wir müssen alle zusammen stehen und an einem Strang ziehen.

Leider lassen aktuelle Umfragen das Schlimmste befürchten [1] und zudem wollen viele Britinnen und Briten, die sich für einen Verbleib aussprechen, eher nicht zur Wahl gehen [2]. Gerade diese zögernden Pro-Europäer/innen müssen wir mobilisieren. An sie richten wir unseren offenen Brief.

Am Dienstag, dem 21. Juni haben wir den Brief symbolisch übergeben. Wir waren auf Londons Millenium-Brücke und haben dort den Brief überdimensional ausgestellt. Aktivist/innen in verschiedenen "europäischen Trachten" haben unseren "Wahlzettel" mit euren Kommentaren verteilt und dazu eingeladen, zur Wahl zu gehen und mit “Bleiben” zu stimmen.

Die EU ist eine von mehreren europäischen Institutionen, die die Grundlage für Frieden und Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern bilden. Länder, die vor gar nicht allzu langer Vergangenheit immer wieder Krieg gegeneinander geführt haben. Diese Lehre aus der Vergangenheit und die sehr komplexen Probleme unserer Zeit erfordern Einigkeit und gemeinsames Vorgehen. Der Schritt zurück zu isolierten Nationalstaaten kann keine Lösung sein.

Wir haben WeMove Europe gegründet, um gemeinsam für ein gerechteres Europa zu streiten. Ein Europa, in der die Stimme von Bürgerinnen und Bürgern gehört wird. Wir haben unsere Arbeit erst vor wenigen Monaten aufgenommen und doch schon so viel geschafft - und so viel von unseren Erfahrungen aus verschiedenen Ländern Europas gelernt. Und es gibt noch so viel mehr, was wir gemeinsam anpacken können. Da wollen wir auf unsere britischen Nachbarinnen und Nachbarn nicht verzichten, auch wenn sie uns manchmal kauzig vorkommen.

Nächster Schritt - verbreiten Sie unsere Idee