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Glyphosat verbieten, Mensch und Umwelt vor giftigen Pestiziden schützen!
Wir fordern von der Europäischen Kommission:
- Eine Empfehlung an die Mitgliedsstaaten, Glyphosat auf nationaler Ebene zu verbieten
- Eine Reform des Zulassungsverfahrens für Pestizide
- Verbindliche, EU-weite Ziele zur Verringerung des Pestizideinsatzes
Verbieten Sie glyphosathaltige Herbizide, die beim Menschen mit Krebs in Verbindung gebracht werden und die unser Ökosystem schädigen. Garantieren Sie, dass für die wissenschaftliche Bewertung von Pestiziden bei der EU-Zulassung nur Studien verwendet werden, die veröffentlicht sind und von kompetenten öffentlichen Stellen stammen - und nicht von der Pestizidindustrie. Bestimmen Sie verbindliche EU-weite Ziele, um den Einsatz von Pestiziden zu verringern und eine Zukunft ohne Pestizide zu erreichen.
Warum ist das wichtig
Wissen Sie, dass Sie wahrscheinlich eine giftige und potenziell krebserregende Chemikalie in Ihrem Körper haben?[1, 2] Wissenschaftler konnten Spuren des gefährlichen Pestizids Glyphosat bei knapp der Hälfte der Menschen im Urin nachweisen.[3] Der Grund: Fast alles, was wir essen, wird mit dem Ackergift besprüht.
Glyphosat ist das weltweit am meisten verwendete Pestizid. Es wird überall eingesetzt, auf Ackerböden genauso wie in Parks und Gärten. Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Chemikalie als “wahrscheinlich krebserregend” ein. Das Gift schadet auch Pflanzen und Tieren. Kurz gesagt: Glyphosat ist ein wahrer Allesvernichter.
Im Sommer 2016 stand die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung in Europa an. Das Gift sollte für weitere 15 Jahre verlängert werden. Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger aus Europa sind dagegen aufgestanden und haben mit einer starken Kampagne gegen die Neuzulassung gekämpft. Gegen die Lobbymacht der Chemieindustrie konnten wir durchsetzen, dass die EU-Kommission Glyphosat lediglich für 18 Monate verlängert. Das war ein riesiger Erfolg! Doch große Pestizid-Produzenten wie Monsanto üben weiterhin Druck aus, um ihre Profite zu retten. Sie greifen tief in die Tasche, um “Studien” und “Experten”-Meinungen einzukaufen, die ihre Ackergifte für unbedenklich erklären.
Am 03. Juli haben wir offiziell die 1.320.517 Unterschriften für unsere Europäische Bürgerinitative übergeben.
Jetzt hat die Europäische Kommission ihre offizielle Antwort auf die Europäische Bürgerinitiative #StopGlyphosat veröffentlicht.[4] Danach sieht sie keine wissenschaftliche oder rechtliche Grundlage, das Mittel zu verbieten. Die nationalen Regierungen hätten der Zulassung für weitere fünf Jahre zugestimmt. Doch die Kommission ignoriert dabei, dass das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zahlreiche Absätze wörtlich aus dem Zulassungsantrag von Monsanto übernommen hat. Dieses Vorgehen kann nicht als unabhängig und wissenschaftlich gelten. Lesen Sie das Gutachten , das ein Experte für Plagiate, unseriöses Kopieren in der Wissenschaft, dazu erstellt hat. Darüber hinaus hätte die Kommission berücksichtigen müssen, dass die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat als krebserregend einstuft. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen die inakzeptablen Risiken für die Umwelt.[5] Auch die große Sorge der Öffentlichkeit hätte berücksichtigt werden müssen.
Die Europäische Kommission schlägt nun vor, die Transparenz der vorliegenden Daten zu verbessern. Doch das ist eine Irreführung. Die Bürgerinitiative hatte gefordert, dass nur vollständig veröffentliche Studien Grundlage für Entscheidungen sein dürfen. Auch das geltende EU-Recht sieht bereits die Freigabe vor, wie der Europäische Gerichtshof bestätigt hat.[6] Doch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hält die Daten rechtswidrig zurück. Mehrere Abgeordnete des EU-Parlaments klagen daher gegen die EFSA.[7] Die Behörde wird ihrerseits unterstützt von Monsanto und Cheminova.[8]
Ungeachtet dieser Argumente beschloss am 27. November eine qualifizierte Mehrheit der nationalen Regierungen, Glyphosat für weitere fünf Jahre unbeschränkt zuzulassen. Aber einige Länder, die gegen Glyphosat waren, kämpfen weiter. Frankreich ist Vorreiter einer Gruppe von Regierungen, die den Einsatz von Glyphosat beenden wollen.[9] Das Europäische Parlament fordert ein vollständiges Verbot binnen fünf Jahren.[10] Wir sammeln weiter Unterschriften, um den Druck auf die Entscheidungsträger zu erhöhen. Handeln Sie jetzt: Unterzeichnen Sie unseren Aufruf gegen Monsantos krebserregendes Gift.
Referenzen:
[1] Die Chemikalie heißt Glyphosat und ist seit Jahren der mengenmäßig bedeutendste Inhaltsstoff von Unkrautvernichtungsmitteln.
[2] Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Glyphosat als “potenziell krebserregend” ein. http://sustainablepulse.com/2015/07/30/who-publishes-full-probable-human-carcinogen-report-on-glyphosate/#.Vje-Ja6rT-Y
[3] Glyphosat in ganz Europa im menschlichen Urin gefunden. https://www.foeeurope.org/weed-killer-glyphosate-found-human-urine-across-Europe-130613
[4] https://stopglyphosate.org/de/
[5] Evaluierung von fünf Organophosphat-Insektiziden und -Herbiziden durch die UN-Agentur für Krebsforschung: https://www.iarc.fr/en/media-centre/iarcnews/pdf/MonographVolume112.pdf
[6] Pressemitteilung, Gerichtshof der Europäischen Union: https://curia.europa.eu/jcms/upload/docs/application/pdf/2016-11/cp160128en.pdf
[7] Verfahren gegen die Zurückhaltung von Daten durch EFSA: http://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=&docid=193437&pageIndex=0&doclang=DE&mode=lst&dir=&occ=first&part=1&cid=1332248
[8] http://extranet.greens-efa-service.eu/public/media/file/1/5420
[9] EU-Kommission und Glyphosat-Debatte: http://www.taz.de/!5462864/
[10] Glyphosat: Parlament fordert endgültiges Verbot des Herbizids bis Ende 2022: http://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20171020IPR86572/glyphosat-parlament-fordert-endgultiges-verbot-des-herbizids-bis-ende-2022
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