108.621 von 125.000 Unterschriften

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski, EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei Virginijus Sinkevičius, Exekutiver Vizepräsident der Europäischen Kommission Frans Timmermans und Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen

Appell

Eine Nahrungsmittelproduktion, die die Erde nicht zerstört, ist die einzige Möglichkeit, die gesunde Ernährung zu gewährleisten, die wir jetzt und für künftige Generationen brauchen. Geben Sie dem Druck der Agrargiganten nicht nach. Verpflichten Sie sich, Ihre Pläne für ein ehrgeiziges "Gesetz zur Wiederherstellung der Natur" zu veröffentlichen, um Lebensräume wie Wälder, Feuchtgebiete und Flüsse wiederherzustellen und zu beleben und wildlebende Tiere wie Bienen und Vögel zu schützen.

Update Juli 2022

Nachdem wir über 100.000 Unterschriften sammelten, konnten wir gemeinsam mit unseren Partnern den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission: Frans Timmermans davon überzeugen, das neue Gesetz vorzustellen. Er sagte: "Die Bürgerinnen und Bürger Europas haben dies gefordert." [1] Nun wird über diesen Vorschlag im Parlament abgestimmt werden. Expert*innen sind der Meinung, dass die Ankündigung des Gesetzes bereits einen Meilenstein darstellt. [2] Denn das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur wird das erste in 30 Jahren sein, das das Verschwinden von Wildtieren in der EU beenden will: ein großer Sieg für die Natur.

[1] Ankündigung der Kommission während des Mittagsbriefings am 22. Juni 2022
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en^/speech_22_3968
[2] https://www.unep.org/news-and-stories/story/european-union-proposes-law-bring-back-nature

Warum das wichtig ist

Bäuerliche Familienbetriebe tun uns einen großen Gefallen. In ganz Europa stellen sie mit ihrer Art Landwirtschaft zu betreiben die zerstörerischen Methoden der Agrargiganten in Frage. Durch den Anbau verschiedener Kulturpflanzen, die Pflege des Bodens und die Anpflanzung von mehr Bäumen erzeugen die Kleinbauern und Bäuerinnen gesündere Lebensmittel und leben im Einklang mit der Natur.

Sie brauchen aber unsere Hilfe. Die EU wollte ein neues Gesetz ankündigen, das ihre Art, Lebensmittel anzubauen, ohne die Natur zu zerstören, schützen würde. [1]

Doch die Agrarlobby hat hart gekämpft, um es zu verhindern, und den Krieg in der Ukraine als Vorwand benutzt. Mit knapper werdendem Weizen und Mais, plädierten sie für eine Kehrtwendung des neuen Gesetzes. All das, um ihre Milliardengewinne zu schützen und um an das Land heranzukommen, das dieses Gesetz bewahren soll, wie Wälder und Feuchtgebiete. [2]

Dieses Gesetz wurde nun auf Eis gelegt. Und wenn die EU-Kommission keinen öffentlichen Protest erlebt, werden die Chancen, dass dieses Gesetz wieder auf die Tagesordnung kommt, mit jedem Tag geringer. [3]

Dies ist ein weiterer Lobby Skandal, der sich vor unseren Augen abspielt. Wenn wir jetzt gemeinsam handeln, können wir sicherstellen, dass die Kommission unsere Seite hört.

Die Agrarkonzerne wollen das Land haben, das sonst für eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur reserviert wäre. Aber sie wollen dieses Land nutzen, um mit industriellen Methoden, Kunstdünger und chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln mehr Lebensmittel für mehr Profit zu produzieren. Das gefährdet unsere Gesundheit und ist ein Todesurteil für Wälder, Bienen und Vögel. [4]

Das Ungeheuerlichste daran ist, dass dieses geschützte Land für den Anbau von Nahrungsmitteln für die Tierfütterung genutzt werden soll. Sie schüren die Angst vor Nahrungsmittelknappheit, um die Landnahme für Nahrungsmittel zu rechtfertigen, die nicht einmal auf unseren Tellern landen werden! [5]

Wir wollen Europa zum Besseren verändern. Oft kommen wir zusammen, um eine neue Richtung zu fordern. Aber manchmal müssen wir auch unsere Stimme erheben, um die Konzerne davon abzuhalten, uns von unserem Weg abzubringen. Gerade jetzt müssen wir uns Gehör verschaffen, damit dieses neue Gesetz auf der Tagesordnung bleibt.


Referenzen

  1. Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Restore Nature Law) ist ein Paket von Vorschriften zum Schutz brachliegender Flächen und zur Sicherstellung, dass Landwirte und Landwirtinnen die Natur auf Teilen ihrer Betriebe wiederherstellen, indem sie beispielsweise Bäume, Hecken und Brachflächen auf ihren Feldern pflanzen und Vorgaben zur Reduzierung von Pestiziden und Düngemitteln machen.
    https://ec.europa.eu/environment/strategy/biodiversity-strategy-2030/eu-nature-restoration-targets_en
  2. https://www.politico.eu/article/ukraine-russia-war-eu-food-farmer-green-deal-corn-fertilizer/
  3. Es wurde erwartet, dass die Europäische Kommission am 23. März einen Vorschlag für ein neues EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur vorlegt. Doch unter dem Druck von Interessengruppen wurde das Gesetz nun verschoben, ohne dass ein neuer Termin für die Veröffentlichung in Sicht ist.
    https://www.restorenature.eu/en
  4. https://presse.inserm.fr/en/inserm-publishes-its-latest-collective-expert-review-on-the-health-effects-of-pesticides/43303/
  5. Das Fleisch dieser Tiere ist hauptsächlich für den Export bestimmt und dient nicht der Ernährung der Ärmsten in Europa oder dem Rest der Welt.
    https://foodwatch.org/fileadmin/-INT/climate_agriculture/220321_we_need_food_not_feed_foodwatch__002_.pdf
    https://www.euractiv.com/section/agriculture-food/news/eu-lawmakers-call-on-commission-to-end-meat-promotion-amid-ukraine-crisis/

Tweet an EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei Virginijus Sinkevičius, Exekutiver Vizepräsident der Europäischen Kommission Frans Timmermans und Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen

Agrarkonzerne kämpfen mit allen Mitteln gegen ein neues Gesetz zum Schutz der Biodiversität. Es soll der Natur mehr Raum geben und die globale Erhitzung bremsen. Dieses Gesetz würde die Betriebe dazu verpflichten, einen Teil ihres Landes für Bäume und Hecken freizuhalten. Das bringt Kühlung, hält mehr Wasser im Boden und bindet Treibhausgase aus der Atmosphäre - und hilft so beim Kampf gegen den Klimawandel.

Aber die Agrarkonzerne stellen sich gegen diese wichtige Maßnahme. Sie wollen aus dem Land noch mehr Gewinne herausholen. Sie zahlen ihren Lobbyisten hohe Summen, um das Gesetz zu verhindern. Sie opfern damit langfristig die Existenzgrundlage der Landwirt*innen und die Sicherheit unserer Lebensmittelversorgung.

Wir haben gute Chancen, um das zu stoppen. Der Vizepräsident der EU-Kommission Timmermans, der für den europäischen Green Deal zuständig ist, steht schon auf unserer Seite. Wir brauchen aber auch die Zustimmung von Umweltkommissar Sinkevičius. Sonst werden die Agrargiganten gewinnen.

Wir wissen, dass ihm der Schutz der Natur sehr wichtig ist. Auch Klimaschutz liegt ihm am Herzen. Aber um den Agrargiganten die Stirn zu bieten, braucht er noch mehr. Er muss sehen, dass dieses Gesetz in ganz Europa massive Unterstützung findet. Unsere Gemeinschaft hat bereits gezeigt, dass über 100.000 Europäer*innen von der EU den Schutz der Natur und nicht den Schutz der Profite fordern.

Jetzt geht unser Appell an Kommissar Sinkevičius. Schicken wir ihm alle eine Nachricht, damit er dem ehrgeizigen Gesetz zustimmt!

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