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An die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union

Erklärung:

Ich beziehe Stellung gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz, die sich in Europa immer mehr verbreiten. Ich trete ein für kulturelle Vielfalt. Ich trete ein für die Würde derer, die vor Krieg und Terror fliehen und die bei uns nach einem Leben in Frieden suchen. Für die Würde derer, die ihr Leben riskiert haben, um nach Europa zu kommen, um dann auf Stacheldrahtzäune und Internierungslager zu treffen. Für die Würde derer, die ohne eine Bleibe und ohne Anerkennung als Flüchtling einem harten Winter entgegen sehen. Menschen, die nirgendwohin gehen und nirgendwohin zurückkehren können.

Würde kennt keine Nation. Ich werde meine Stimme auch 2016 weiter erheben.

Warum heute?

Wir sind erleichtert, dass der rechtsextreme Front National in Frankreich keine einzige Region gewonnen hat. Doch es bleibt erschreckend: Ein Drittel der Franzosen haben gestern Marine Le Pen und ihren Front National (FN) gewählt. Ihr Wahlkampf richtete sich gegen Vielfalt und Toleranz. Gegenüber dem ersten Wahlgang hat der Front noch 800 000 Stimmen gewonnen. Ihre Machtübernahme konnte nur verhindert werden, weil die Sozialisten auf Kandidaturen verzichtet und die Konservativen unterstützt haben.

Wir erleben in diesen Monaten ein Europa, in dem die Rechtsextremen alles daran setzen, unsere so wunderbar vielfältigen Gesellschaften in etwas zu verwandeln, das uns Angst macht. Wir wollen diese dunkle Europa der Rechtsextremen nicht!

Am kommenden Donnerstag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten, um über Flucht und Migration zu beraten. Die Umfrage- und Wahlerfolge des Front National in Frankreich, der PiS in Polen, der Fidesz in Ungarn, der FPÖ in Österreich und der AfD in Deutschland lassen uns befürchten, dass sie vor allem den Beschwörungen der Rechten Gehör schenken werden.

Viele von uns ringen tatkräftig darum, Menschen auf der Flucht etwas Frieden und Würde zu ermöglichen. Wir wollen unseren Politiker/innen jetzt zeigen, dass auch unser Europa, das andere Europa, sehr lebendig ist. Zusammen können wir ihnen deutlich machen, dass eine Politik der Angst nichts bringt und wir Intoleranz nicht hinnehmen werden.

Der kommende Donnerstag ist auch der Internationale Tag der Migranten. Mit möglichst vielen WeMove-Aktiven wollen wir diesen Anlass nutzen, um einen Scheinwerfer auf unser anderes Europa zu richten. Ein Europa der Zuflucht, in der Bedürftige Willkommen geheißen werden, statt sie mit Stacheldrahtzäunen abzuwehren.

Wir richten diese Botschaft nicht nur an die Staats- und Regierungschefs. Wir richten sie auch an alle Bürgerinnen und Bürger in Europa. Es ist unser Bekenntnis, auch im Jahr 2016 zusammen zu stehen und für ein vielfältiges Europa zu kämpfen.

Vereinigen wir uns und zeigen unseren Freund/innen, Familien und Politiker/innen, dass 2016 nicht das Jahr eines zersplitterten Europas sein wird, in dem Angst stärker ist, als jedes andere Gefühl. Gemeinsam treten wir ein für ein gerechteres und einladendes Europa.

Nur gemeinsam können wir dazu beitragen, dass die Siege der Rechtsextremen kurzlebig sind. Das wird nicht einfach, aber vereint stellen wir eine ernstzunehmende Kraft dar.

Nächster Schritt - verbreiten Sie unsere Idee